Goslar - vom Rammelsberg aus gesehen

 

Goslar-Ansichten vom Rammelsberg aus.


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  • H. Meinecke, Schladen
  • mit eingezeichnetem Telegraph
  • Verwendung bei den 17, 19 - 27
  • Wehre, Am Hagenberg 2
  • Station 21
  • Grünstr. 5 in Schladen
  • Hier der Anbau von 0,7 m
  • Tafel von OT 21
  • Forsthaus Boklah vor 1900
  • OL- 21; OR 22; UL 19; UR 27

 

Das letzte Bild der Galerie zeigt 4 ehemalige Stations-Gebäude: OL Nr. 21 - OR Nr. 22 - UL Nr. 19 - UR Nr. 27

 

 

Die ehemalige Station 22 - Schladen Buchladen - steht in Wehre,

 

Der Weiterverkauf des Abbruchmaterials der Nr. 21 Hornburg erfolgte zwischen 1868 und 1873 nach auswärts in die Provinz Hannover.

 

Dieser Zeitraum lässt sich enger begrenzen, und zwar:

 

Beim Neubau des Hauses Grünstrasse 5, in Schladen-Werla, im Jahre 1869/70 wurde dieses Abbruchmaterial mit verbaut. Erstmals taucht dieser Neubau von Heinrich Höbel sen. in der Katasterkarte von 1871 auf.

 

Dr Herbarth (1978) zeigt die Station auf Seite 111 (Abb. 152) und gibt auf Seite 127 als heutige Adresse „Schladen, Grünstr. 5“ an.

 

Er schreibt dort:

 

„Sowohl im Grundriß als auch im Aufbau wurde das Haus jedoch bei der Neuerrichtung verändert, so dass lediglich ein Großteil der Bausubstanz an die ursprüngliche Telegrafenstation erinnert. 

 

Der ausgebaute Erker mag wohl durchaus an den ehemaligen Telegrafenturm erinnern, der architektonische Gesamt-zusammenhang stimmt jedoch nicht.“

 

Warum bin ich mir da so sicher?

 

Weil das Gebäude in Wehre, Am Hagenberg 2, definitiv zu diesem Zeitpunkt schon stand, als das seit Jahren auf dem Iberg liegende Telegraphen-Baumaterial der Nr. 21 noch gar nicht verkauft war. Dass dieses eingelagerte  Baumaterial  einen nicht geringen Qualitätsverlust, bedingt durch Lagerschäden erfahren hatte, ist wohl einleuchtend. Aus diesem Grunde und weil es zur Größe des Neubaus, mit den Massen  12,2 m X 9 m, nicht den genügenden Umfang liefern konnte, musste zusätzliches neues Baumaterial angeschafft werden.. Es ist eher davon auszugehen, dass dieses Material vom Iberg für  ein zweites neues Gebäude (Stall, Scheune oder Schuppen), mit der Giebelseite  auf der  Straßengrenze  rechts  vor dem  Haus mit den Massen 6,50 m X 3,30 m, eingesetzt worden ist. Dieses Nebengebäude existierte um 1900 schon nicht mehr.  

 

Variante 1) Damit wäre das Baumaterial der ehemaligen Station Nr. 21 gänzlich vernichtet und auf dem Grundstück Grünstr. 5 ist nichts mehr von dem Gebäude, das einst auf dem Iberg stand, übrig geblieben.

 

Variante 2) Das Baumaterial vom OT 21, das im Stall/Schuppen verbaut war, ist zur Verlängerung des Wohnhauses genutzt worden, das um 1900 um 0.7 m verlängert wurde, und in diesem Anbau nur noch die historischen Hölzer der Hornburger Stattion stecken könnten. Die hier sichtbaren KASA-Steine gab es derzeit noch nicht. 

 

Die Telegraphen-Gebäude-Abbruch-Materialien wurden übrigens auch von den Nrn. 25 (Steinweg 6 in Greene) und 26 (Kuhstrasse 3 in Mainzholzen, am 6.3.2014 durch Brand zerstört) zum Neubau eines Hauses mit verwendet.  

 

Bei der Nr. 27 auf dem Holzberg musste das Gebäude zunächst durch eine großzügige Erweiterung der Wohnfläche an die Bedürfnisse des Försters angepasst werden, damit er überhaupt bereit war, das Gebäude zu beziehen. (s. dazu auch den letzten Absatz)

 

Gleiche Situation bei der Nr. 22 in Schladen auf dem Buchladen:

Ein Gutachter stellt hier fest: Für den Förster wäre es


  • eine Zumutung das Telegraphenhaus zu bewohnen
  • Nach Süden keine Fenster
  • nur kleine Räume
  • die obere Etage hat nur Dachschrägen
  • allein die Kochstelle ein finsteres Loch
  • kein Trinkwasser
  • usw.


um nur einige Beispiele für ein von derart einfachen Leuten, wie der Telegraphisten-Familie, die hier 16 Jahre lang wohnte, die Mängel des Hauses aufzuzählen, das dem Stande eines Försters niemals, auch nach einem Umbau, der ausserdem viel zu kostspielig geworden wäre, zum Wohle gereicht hätte.


Der Gutachter riet der Forstverwaltung, sie solle stattdessen im Ort ein den Förster ansprechendes Haus für 50 Thaler/Jahr anmieten, was ja nur den Bruchteil eines Umbaus kosten würde.

 

Aus diesem Grund, weil hier nie und nimmer ein Förster gewohnt hatte, kann schon allein das von Frau Dr. Heise vom Stadtarchiv Hornburg  zitierte Kürzel aus der Flurkarte nichts mit einem Förster zu tun haben, sondern A.D.F. ist die Ackerfläche Domainial Fiscus und G.D.F. ist nichts weiter als die Gartenfläche Domainial Fiscus.  F.D.F.  die Forstfläche.


Das Gutachten der herzoglichen Cammer Direction der Forsten und Jagden aus Braunschweig teilt uns für die Umnutzung vom Telegraphen-Etablissement Nr. 22 am Buchladen zur Förster-wohnung also nur negative Beschaffenheiten im Hause mit, die nicht zum genügenden Genuß eines Forst-Beanten gereichen würden und somit der Beschluß des Nichtankaufs erging und das Gebäude zum Abbruch frei gegeben wurde. Vorläufig in Betracht kommende Käuferin des Stationsgebäudes war die Gemeinde Wehre, da dieses Gebäude nach dessen Abbruch auf dem Gemeindegrundstück Am Hagenberg 2, an der heutigen Stelle, wieder errichtet wurde und heute noch dort steht.
 

Ich habe noch ein passendes Beispiel aus meinen Dokumenten von dem für das Forst-Revier Stollen - auf dem die Nr. 26 stand - zuständigen Forstamt Eimen.  

 

Das Wohnhaus für einen Forst-Beamten eines von der Herzogl. Cammer der Jagden und Forsten angekauften Resthofes in Eimen wurde auf das 2-fache der Grundfläche vergrössert und man  konnte  danach in  den beiden  Etagen (EG und OG) jeweils

4 Wohnstuben plus der Kammern und Küchen zählen.

 


 

Stand 18. April 2017